HC Lustenau - TSV Owen 28:28 (16:11)
Zwei Gesichter zeigte der TSV Owen bei Auswärtsspiel in Lustenau. Während im ersten Durchgang nicht viel zusammen lief (11:16), konnte sich das Team in der zweiten Halbzeit steigern und sicherte sich nach großem Kampf in der Schlusssekunde einen Punkt beim 28:28.
Sagenhaft war nicht nur die Moral und der Kampfgeist, den der Tabellenzweite an den Tag legte, sondern auch die Unterstützung der Owener Zuschauer. Über 100 Anhänger hatten die 200km lange Anfahrt auf sich genommen und sorgten mit ihrer Anfeuerung für eine tolle Stimmung beim österreichischen Verbandsligateilnehmer.Beim TSV fehlte prüfungsbedingt Marius Schmidt und auch Owens Spielertrainer Christoph Winkler kam nach seiner Muskelverletzung nur zu Kurzeinsätzen. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber. Schon beim 1:0 konnten sie ihre körperliche Überlegenheit nutzen. Owens Abwehr agierte in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug und so kamen die Vorarlberger immer wieder zu einfachen Toren. Auf der Gegenseite holten sich die Owener Spieler blutige Nasen und ließen sich durch die köperbetonte Spielweise des HCL den Schneid abkaufen. Und während Owen immer wieder im Angriff scheiterte, zeigte Lustenau effektiven Handball. Nach zehn Minuten zog Reiner Kerzinger auf der Owener Bank die Notbremse in Form einer Auszeit. Da lag der TSV allerdings schon mit 3:7 im Rückstand.
Immerhin kamen die Gäste danach besser in die Partie. Nach dem 3:8 konnte die Tecksieben dank eines höheren Tempos im Angriff auf 6:9 aufschließen. Auf der Gegenseite sorgte HC Spielertrainer Daniel Nezezon mit seinem Treffer wenig später wieder für das 13:6. Auf Owener Seite waren es vor allem Markus Wahl und Heiko Hoyler, die den TSV mit ihren Toren zumindest halbwegs im Rennen hielten. Beim Stand von 11:16 wurden dann die Seiten gewechselt.Christoph Winkler schien während der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft präsentierte sich nach dem Wechsel wesentlich konzentrierter und nahm in der Folge vor allem in der Abwehr den Kampf an. Nach dem 15:18 durch Benjamin Kazmaier war der Tälesexpress wieder im Rennen. Doch auch der Tabellenfünfte demonstrierte seine Klasse. Mit geduldigem Spiel rissen die Vorarlberger immer wieder Löcher in den Abwehrverband der Gelbhemden. Trotzdem lag nach dem 20:21 Anschlusstreffer der Ausgleich in der Luft. Dabei ließ sich Owen auch nicht vom verletzungsbedingten Ausfall von Heiko Hoyler verunsichern. Das Spiel stand jetzt auf des Messers Schneide. Doch die Gastgeber konnten wieder vorlegen. Erst ein Konter von Nico Sigel brachte wenige Zeigerumdrehungen später den ersehnte Ausgleich. Allerdings wurde der Owener Mittelmann von der Abwehraktion des HC Keepers am Kopf getroffen und musste sich den Rest der Partie von der Bank ansehen.
Die Spannung war nun beinahe greifbar. Christoph Hoyler sorgte mit seinem Treffer von Kreis beim 26:25 sogar für die erste Owener Führung, die der HC mit einem Doppelpack allerdings sofort wieder drehte. 90 Sekunden vor dem Ende gelang Christoph Winkler dann per Schlagwurf der abermalige Ausgleich zum 27:27. 17 Sekunden vor dem Abpfiff bekamen die Hausherren abermals einen Strafwurf zugesprochen. Christian Heilinger ließ Bastian Reckziegel keine Chance und Owen rannte in Unterzahl auf das Tore der Lustenauer an.
Drei Sekunden vor dem Schluss dann noch ein Freiwurf. Christoph Winkler mit dem Querpass auf Benjamin Kazmaier und dieser donnerte den Ball unter die Querlatte und ins Tor. Tosender Jubel bei den Owener Zuschauern und Spieler nach dem Abpfiff war die Folge.Nach diesem Unentschieden wartet am kommenden Wochenende mit dem TSB Schwäbisch Gmünd der Tabellenführer auf die Tecksieben.
TSV Owen:
Carrle, Reckziegel; Baisch, Dunkel (4), H. Hoyler (3/2), C. Hoyler (3), Kazmaier (4), Kirchner (1), Krüger (1), Meißner (3), Sigel (2), Wahl (3), Winkler (4/1)
HC Lustenau:
Bösch, Schneider ; Hanspeter (3), Diessner (3), Senni, Fölop (1), Ditzer (4). Hirschbühl (3), Köb (4), Nezezin (4), Heilinger (5/3), Rinderer, Kokler, Wagner
Schiedsrichter: Eckert/Olpp (HCS Bad Wimpfen )
