SG Lenningen -TSV Owen 30:32 (14:15)

Bericht von Rudi Dölfel  (SG Lenningen)

Trotz bester Fußball-Prime-Time wirkte das Tälesderby Lenningen gegen Owen wie ein Magnet. 500 Handballfans sahen in der proppenvollen Lenninger Sporthalle ein nicht immer hochklassiges, dafür aber spannungsreiches Spiel mit einem etwas glücklichen 32:30 Sieger Owen. 

Und wieder entschied sich das Spiel in der letzten Minute. Nach Manuels Dunkels 31:30 Treffer 56 Sekunden vor dem Abpfiff, bot sich im Gegenzug Marc Segeritz die Superchance zum Ausgleich. Bastian Reckziegel parierte und Felix Krüger machte per Tempogegenstoß alles klar - 32:30.

Es war ein Riesenhandballfest. Das Spiel, trotz vieler Emotionen, wurde sehr fair geführt. Es gab insgesamt nur sieben Zeitstrafen. Vier gegen die SG und drei gegen den TSV. Dass die Gäste letztlich auf einer rosaroten Wolke in Richtung Württemberg-Liga davon schwebten, hatten sie einem Spieler zu verdanken: Christoph Winkler. Es war als hätte er ein Depot an Spielwitz, Durchsetzungsvermögen und Torgefährlichkeit geöffnet. Lenningen konnte ihn nicht stoppen. Die ersten acht Minuten sahen verteilte Spielanteile mit einem 5:5 Gleichstand. Und dann griff Owen in die Spielzugtrick-Kiste: Manuel Dunkel, Heiko Hoyler und Christoph Winkler trafen zum 8:5/12. Da saß Christoph Wiesinger schon mit seiner zweiten Strafzeit auf der Bank. Dies musste für den Lenninger Flügelflitzer wie ein Aphrodisiakum gewirkt haben. Gegen seine Tempoläufe und Wurfvarianten war Matthias Carrle machtlos. Aber nicht nur er, sondern der gesamte SG-Angriff konnte überzeugen. O-Ton Holger Kiedaisch: „Eines unserer besten Spiele“. Er sah sich jedoch in der 24. Minute zu Korrekturmaßnahmen gezwungen. Denn die SG saß nach dem 14:11 in einem Wellental. Die Korrektur gelang und Christoph Wiesinger, Steffen Kazmaier sowie Jan Lamparter verkürzten zum 14:15 Halbzeitstand.

In den zehn Minuten nach dem Wechsel machte Christoph Winkler wieder einmal deutlich, warum er für Owen so wertvoll ist. Gegen die jetzt stark aufkommende SG startete er durch und sorgte mit vier Toren in Folge, dass Owen nicht in Schieflage geriet. Nach seinem 18:18/39. Ausgleichstreffer schien der SG-Angriff plötzlich Flügel zu bekommen. Marc Segeritz ins kurze Eck, Konter Christoph Wiesinger und Jochen Renz vom Kreis – Lenningen war 21:18/40. weg. Rainer Kerzinger zog Grün. Die SG mit ihrem Tore-Airbag war dieser Situation nicht gewachsen. Der eingewechselte Daniel Brugger macht zwei „Stockfehler“, Würfe aus der zweiten Reihe wurden unvorbereitet abgeschlossen und Owen bestrafte diese Undiszipliniertheiten. Nach Sascha Meißners 23:23/46. war Owen wieder im Spiel. Jetzt war Spannung pur angesagt. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Owen, in seinen Rückraum-Aktivitäten durch die Verletzung von Benjamin Kazmaier gehemmt, suchte den Torerfolg über die Halbpositionen. Da hatte vor allem Heiko Hoyler starke Szenen. Eine solche beendete er mit dem 28:26/52. Dass die SG im Spiel blieb, war auch Sven Lamparter zu verdanken. Er rettete mehrmals bravourös.

Lenningens Schlussofensive mit Christoph Wiesinger und Daniel Brugger sah die Gastgeber in der 57. Minute 30:29 in Führung. Doch jetzt begann der Tanz auf der Rasierklinge. Ein kurzes Zögern der SG-Abwehr nutzte Felix Krüger zum 30:30/58. Der Owener Jubelsturm hing noch unterm Hallendach, als Manuel Dunkel auf der Rechtsaußenposition Sven Lamparter überlistete - 31:30. Und dann starb den SG-Fans der Torschrei auf den Lippen. Marc Segeritz brachte den Ball am herausstürzenden Bastian Reckziegel nicht vorbei. Owen im Freudentaumel, zumal Felix Krüger mit einem Tempogegenstoß Sekunden vor dem Abpfiff erfolgreich war. Lenningens Saisonspätzünder waren besiegt, konnten aber erhobenen Hauptes die Halle verlassen.

TSV-Kapitän Lars Kirchner sah es so: „Eigentlich hatte das Spiel keinen Sieger verdient. Es war ein Derby, was alles beinhaltet hat und wurde fair geführt. Der Sieg war für unsere Moral wichtig“. Sein Pedant auf SG-Seite, Steffen Kazmaier sagte dazu: „Wir hatten eine sehr gute Einstellung und mannschaftliche Geschlossenheit. Unsere Fans waren sensationell“. SG-Coach Holger Kiedaisch sprach ebenfalls von einem Punkt der verdient gewesen wäre, machte aber ein paar Situationen aus, bei der seine SG etwas unsortiert wirkte. „Wir haben noch zu viele Wellenbewegungen.“

SG Lenningen:

S. Lamparter, Born; Wiesinger (10/3), J. Lamparter (4), Brugger (3), Kirschmann (3), Segeritz (3), Kazmaier (2), Leitner (2), Braunwarth (1), Renz (1), Schwohl (1), Austen.

TSV Owen: Carrle, Reckziegel; Winkler (13/4), Dunkel (5), Krüger (4), H. Hoyler (4), Meißner (2), Wahl (2), C. Hoyler (1), Kazmaier (1), Kirchner, Schmitt, Sigel.

Zuschauer: 500.

Schiedsrichter: Schaible/Strobel, Pfalzgrafenweiler/Nagold.


Sponsoren

Vereinsbussponsoren

Kooperationen

Besucherzähler

Deutschland 79,6% Deutschland
Singapur 7,5% Singapur
USA 5,2% USA
unbekannt 2,3% unbekannt

Total:

61

Länder
10544539
Heute: 16
Gestern: 15
Diese Woche: 88
Letzte Woche: 134
Dieser Monat: 431
Letzter Monat: 479
Total: 10.544.539
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich, unter Kenntnisnahme unserer Datenschutzerklärung, mit der Verwendung von Cookies einverstanden
Datenschutz Akzeptieren